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Infektionsschutz
Informationen über Wundbotulismus bei Heroin-Konsumenten sowie generell zum Vorgehen bei Verdacht auf Botulismus
Das Robert Koch Institut wurde am 1. Juli 2016 über einen Fall von Botulismus in Bochum bei einem Drogenkonsumenten, der Heroin injiziert hatte, informiert. Der 52-jährige Mann wurde am 28. Juni 2016 mit zunächst neurologischen Symptomen (Sehstörungen, Ptosis) in ein Krankenhaus aufgenommen. Hinzu kam eine Atemstörung mit kardiovaskulärer Dekompensation, so dass eine intensivmedizinische Behandlung und Beatmung notwendig wurde.
Der Patient wies zahlreiche, teilweise eitrig entzündete Abszesse infolge von subkutanen Heroininjektionen auf.
Der Nachweis von Botulinum-Neurotoxin B mittels Mausbioassay wurde erbracht, jedoch sind mikrobiologische Kulturen aus Abszessmaterial bisher unauffällig. Somit ist nicht eindeutig geklärt ist, ob es sich um Wundbotulismus oder Lebensmittelbotulismus handelt. Weitere diagnostische Untersuchungen, auch von Stuhlproben, sind im Gange.
Da es in der Vergangenheit zu Häufungen von Fällen von Wundbotulimus bei Drogen-Injizierenden kam, vermutlich durch mit Botulismus-Sporen kontaminiertes Heroin, wird die Ärzteschaft um erhöhte Aufmerksamkeit gebeten.
Der letzte bestätigte Fall von Wundbotulismus bei einem Drogen-Konsumenten in Deutschland wurde Anfang 2015 gemeldet. Weitere Fälle traten in Norwegen und Schottland auf.
Das Krankheitsbild des Botulismus entsteht durch Neurotoxine der Bakterien Clostridium botulinum sowie einzelner Stämme von C. baratii und C. butyricum, eines im Erdreich und Gewässersedimenten verbreiteten Sporenbildners. Auch in früheren Ausbrüchen von Wundbotulismus bei Drogen-Konsumenten (z.B. Norwegen, USA, Vereinigtes Königreich) wurde subkutan injiziertes verunreinigtes Heroin als Infektionsquelle verdächtigt.
Wie die Sporen als Dauerform der Bakterien in das Heroin gelangten, lässt sich meist nicht ermitteln. Vorstellbar ist eine Verunreinigung beim Transport, durch das Zusetzen von Strecksubstanzen oder bei der Zubereitung des Heroins über andere Quellen (Lösemittel, verunreinigtes Spritzbesteck). Bei den Berichten aus Norwegen und Schottland wird intramuskulär oder subkutan injiziertes "black tar heroin" als Erregerquelle diskutiert.
Werden Drogen, die Sporen von Botulinum-Neurotoxin-produzierenden Clostridien enthalten, unter die Haut oder ins Muskelgewebe gespritzt, können sich die Bakterien unter anaeroben Gewebebedingungen vermehren. Die gebildeten Toxine lösen circa 4 bis 14 Tage nach Infektion das Krankheitsbild aus. Neben lokalen Symptomen einer schweren Wundinfektion besteht das klinische Bild typischerweise aus den Toxin-verursachten Hirnnerven-Lähmungen, Doppelbildern, Ptosis, Schluck- und Atemstörungen bis hin zur länger dauernden Beatmungspflicht.
Die Behandlung des Wundbotulismus besteht neben der Gabe von Botulinum-Antitoxin (nur in den ersten 24 Stunden wirksam) und einer symptomatischen Therapie in einer chirurgischen Wundversorgung (breite Eröffnung der Wunde) sowie - im Gegensatz zum lebensmittelbedingten Botulismus - in einer Antibiotikagabe (Penicillin G).
Klinische Verdachtsfälle sind unverzüglich an das örtlich zuständige Gesundheitsamt nach § 6 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1a IfSG zu melden.
Informationen zu Botulismus-Fällen 2015
Häufung von Wundbotulismus bei injizierenden Drogenkonsumenten 2005
Fragen zur Diagnostik und zum Probentransport
RKI-Konsiliarlabor für Clostridium botulinum
Dr. Dorner
030 18754-2500
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