Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB)Ausdruck vom 26.04.2024 14:57 Uhr

KVB-Presseinformation

Ambulante Versorgung in Gefahr: Deutliches Stopp-Signal der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten

München, 21. August 2023: Als deutliche Warnung an das Bundesgesundheitsministerium und die Krankenkassen sieht der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) die Ergebnisse der Krisensitzung der Kassenärztlichen Vereinigungen am Freitag in Berlin.

Rund 800 Mitglieder der Vertreterversammlungen der regionalen Kassenärztlichen Vereinigungen sowie der ärztlichen und psychotherapeutischen Berufsverbände aus dem gesamten Bundesgebiet waren angereist, um ihrem Unmut über die aktuelle Gesundheitspolitik Ausdruck zu verleihen und um Forderungen für die Zukunft aufzustellen. Auch die KVB war mit einer großen Delegation in Berlin dabei.

Der Vorstand der KVB, Dr. Christian Pfeiffer, Dr. Peter Heinz und Dr. Claudia Ritter-Rupp, erklärte dazu: „Die von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung perfekt organisierte Veranstaltung hat ein klares Zeichen gesetzt:

Es kann so nicht weitergehen in der ambulanten medizinischen Versorgung. Ansonsten drohen ein Praxenkollaps und damit massive Einschränkungen in der Behandlung der Patientinnen und Patienten in diesem Land.

Die Krisensitzung hat auch gezeigt, dass es keinesfalls nur um mehr Geld für die Praxen geht, wie die Politik und die Kassen suggerieren, sondern vielmehr auch um eine ausreichende Anerkennung der Arbeit der Ärzte, Psychotherapeuten und medizinischen Fachangestellten.

Arzneimittel-Regresse, Sanktionen in der Telematik-Infrastruktur und überbordende staatliche Bürokratie sind jedenfalls kein Zeichen der Wertschätzung und gehören abgeschafft.“

Der Vorstand der KVB steht klar hinter den Forderungen, die im Rahmen der Krisensitzung am Freitag in Berlin erhoben worden sind.

Im Einzelnen geht es dabei um sieben Themenfelder:

  1. Tragfähige Finanzierung
  2. Abschaffung der Budgets
  3. Ambulantisierung - gleiche Spielregeln für Krankenhäuser und Praxen
  4. Sinnvolle Digitalisierung
  5. Mehr Weiterbildung in den Praxen
  6. Weniger Bürokratie
  7. Keine Regresse

 

#PraxenKollaps: Fazit aus bayerischer Sicht, Fotos sowie Statements bayerischer Praxen

Erläuterung des Forderungskatalogs sowie Videostatements aus bundesweiten Praxen

 

„PraxenKollaps – Praxis weg, Gesundheit weg!“ – Bundesweite Aktion der Kassenärztlichen Vereinigungen

Die KV Bayerns veröffentlicht diese Pressemitteilung im Rahmen der bundesweiten Aktion aller Kassenärztlichen Vereinigungen unter dem Titel „PraxenKollaps – Praxis weg, Gesundheit weg!“.

Heute und in den nächsten Wochen werden alle KVen weitere Pressemitteilungen zu dieser Thematik in ihren Bundesländern veröffentlichen, um auf die schwierige Situation in der ambulanten Versorgung aufmerksam zu machen. Hintergrund sind die Finanzierungsverhandlungen auf Bundesebene, die am 9. August begonnen haben.

Bisheriger Höhepunkt der Aktion war eine gemeinsame Krisensitzung der Vertreterversammlungen aller Kassenärztlichen Vereinigungen gemeinsam mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) am 18. August in Berlin. Rund 800 ärztliche und psychotherapeutische Vertreterinnen und Vertreter aus ganz Deutschland nahmen daran teil.

Mehr Informationen dazu finden Sie auf der Website der KBV unter  kbv.de.