Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB)Ausdruck vom 26.04.2024 21:43 Uhr

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Irreführendes Schreiben zu vermeintlicher Verunreinigung der mRNA-Impfstoffe gegen COVID 19

Bundesweit werden zahlreiche Praxen in einer Faxaktion des "Medizinischen Behandlungsverbunds" (MBV) vor Haftungsrisiken bei der Verwendung der mRNA-Impfstoffe gewarnt.

Hintergrund seien DNA-Verunreinigungen. Mutmaßlich steckt ein bekannter Impfkritiker hinter dieser Aktion.

Die Aufmachung des Schreibens unter Verwendung des durch den BPI rechtlich geschützten Rote-Hand-Brief Symbols suggeriert eine formelle Gültigkeit. Die Arzneimittelkommission der deutschen Apotheker bewertet das Schreiben als unecht und prüft rechtliche Schritte. Die KBV bestätigt dies, denn "das Schreiben stammt nicht von einem pharmazeutischen Unternehmen oder einer Behörde. Es wurde daher auch weder im Bundesanzeiger noch durch das Paul-Ehrlich-Institut veröffentlicht".

Die KBV informiert darüber hinaus, dass das geschilderte Risiko nicht bekannt sei und rät davon ab, jegliche Proben einzusenden.

BionTech/Pfizer stellt der KBV über klar, dass "die Impfstoffe nicht mit DNA verunreinigt sind. Alle Impfstoffe seien von unabhängigen Instituten geprüft und verwendet werden könnten". Zu dem Vorwurf der Verunreinigung führt BioNTech/Pfizer gegenüber der KBV aus: "Verschiedene zugelassene Impfstoffe, die seit vielen Jahren angewendet werden und in deren Herstellung DNA-Vorlagen verwendet werden, können minimale Restmengen von DNA enthalten. Dabei handelt es sich nicht um Verunreinigungen. Die zulässige Menge für Rest-DNA in Impfstoffen ist von der WHO eindeutig definiert.

weitere Informationen (S. 8f)

Wie BioNTech/Pfizer weiter mitteilt, würde während des Herstellungsprozesses die mRNA in mehreren Filtrationsschritten aufgereinigt, um die mRNA von der DNA-Vorlage zu trennen. Die Menge an Rest-DNA würde in jeder hergestellten mRNA-Charge geprüft. Chargen würden generell nur dann freigegeben, wenn die Qualitätstests den Freigabe-Kriterien entsprächen. Dies würde sowohl vom Hersteller als auch von unabhängigen Instituten wie dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) bestätigt."

PEI-Informationen für Ärzte und Apotheker

Aktuell besteht daher kein Grund, von Impfungen gegen Covid 19 mit mRNA-Impfstoffen abzusehen. Die üblichen Vorgaben für Indikationsstellung, Aufklärung usw. gelten weiterhin.