Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB)Ausdruck vom 02.08.2025 13:54 Uhr
KVB Logo im Header

Disease Management Programme

Disease Management Programme (DMP) zielen ab auf eine strukturierte Behandlung chronisch kranker Patienten mit Hilfe definierter Versorgungsprozesse und auf Basis individuell vereinbarter und dokumentierter Therapieziele.

Allgemeiner Überblick

  • Asthma/Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
  • Brustkrebs
  • Diabetes mellitus Typ 1
  • Diabetes mellitus Typ 2
  • Koronare Herzkrankheit (KHK)
  • Osteoporose (neu ab 01.08.2025) - s.u.

Ziele und Anforderungen

  • Vermeidung von Frakturen
  • Erhöhung der Lebenserwartung
  • Verbesserung und Erhaltung von Funktion und Beweglichkeit, der Lebensqualität und einer selbstbestimmten Lebensführung
  • Reduktion von Schmerzen
  • Verhinderung des Fortschreitens der Erkrankung

Die Ziele und Anforderungen sind in der DMP-Anforderungen-Richtlinie ( DMP-A-RL) festgelegt.

Vertragsbeginn

  • Ab 1. August 2025 kann bei der KVB die Teilnahmegenehmigung beantragt werden.
  • Ab 1. Oktober 2025 können Patienten eingeschrieben, Leistungen erbracht und abgerechnet werden.
  • In der Zwischenzeit beantragen die Krankenkassen die Akkreditierung des Vertrages beim Bundesamt für Soziale Sicherung. Dazu müssen bereits die teilnehmenden Leistungserbringer vorgelegt werden.

Teilnahme

  • Die Teilnahme am DMP Osteoporose ist freiwillig. Sie ist möglich in der ersten und/oder der zweiten Versorgungsebene (VE) sowie als Schulungsarzt.
  • Voraussetzung ist die Genehmigung der KVB. Diese können Sie ab sofort in "Meine KVB" beantragen.

Teilnahmevoraussetzungen

Versorgungsebene (VE) 1

Der hausärztliche Versorgungssektor übernimmt wie gewohnt die Koordination. Teilnahmeberechtigt sind Fachärzte für Allgemeinmedizin, Praktische Ärzte, hausärztlich tätige Internisten.

Ärzte der 2. VE können auch koordinierend tätig sein. Dies ist insbesondere dann möglich, wenn bei Patienten keine Multimorbidität, sondern ausschließlich die systematische Skeletterkrankung Osteoporose vorliegt.

In Ausnahmefällen können Ärzte der 2. VE bei Patienten, bei denen eine Multimorbidität vorliegt und diese Patienten bereits vor der Einschreibung von diesem Arzt dauerhaft betreut worden sind oder die Betreuung aus medizinischen Gründen erforderlich ist, koordinierend tätig sein.
 

Versorgungsebene (VE) 2

Die Fachärzte übernehmen die Mit- und Weiterbehandlung der Patienten unter Beachtung der medizinischen Anforderungen an das DMP. Teilnahmeberechtigt sind:

  • Fachärzte für Orthopädie sowie Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie
  • Folgende Facharztgruppen, die zusätzlich den Nachweis einer besonderen osteologischen Qualifikation erbringen:
  • Fachärzte für Innere Medizin (fachärztlich tätig)
  • Fachärzte für Innere Medizin und Endokrinologie und Diabetologie
  • Fachärzte für Innere Medizin und Rheumatologie
  • Fachärzte für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
  • Fachärzte für Physikalische und Rehabilitative Medizin

Schulungsärzte

Ärzte der 1. und der 2. VE können als Schulungsarzt teilnehmen. Voraussetzung ist die vorherige Erteilung einer Genehmigung durch die KVB. Diese kann in "Meine KVB" beantragt werden.

Voraussetzung für die Beantragung ist der Nachweis des Schulungszertifikats für Arzt und Nichtärztliches Personal, sofern diese die Patientenschulungen in Zusammenarbeit mit dem Schulungsarzt durchführen.

Die Schulung wird aktuell durch die Osteologie Akademie (OSTAK) durchgeführt, mittlerweile auch als reine Online-Schulung und nicht mehr mit Präsenzteil.

Weitere Informationen und Termine

Patienteneinschreibung

Die Einschreibung per Teilnahmeerklärung (ab 01.10.2025) ist für Patienten freiwillig. Das DMP richtet sich an Patienten mit einer medikamentös behandlungsbedürftigen Osteoporose (gesicherte Diagnose Osteoporose gemäß den Nummern 1.2 und 3.2 der Anlage 19 der DMP-Anforderungen-Richtlinie (DMP-A-RL).

Frauen können sich ab dem vollendeten 50. Lebensjahr einschreiben lassen, Männer ab dem vollendeten 60. Lebensjahr. (Bestellschein für Patienten-Teilnahmeerklärungen siehe "KVB-Services für DMP-Ärzte - Patientenunterlagen anfordern")

  • Schulungsmaßnahmen
  • Regelmäßige Informationen für Arzt und Patient
  • qualitätsorientierte und patientenbezogene Betreuung
  • interdisziplinäre, berufs- und sektorenübergreifende Behandlung
  • standardisierte Dokumentation des Behandlungsverlaufs

 

Im Mittelpunkt steht der koordinierende Arzt.

  • er vereinbart konkrete Behandlungsziele mit den Patienten
  • er steuert notwendige Behandlungsschritte
  • er sichert reibungsloses Zusammenwirken der Versorgungsebenen
  • er garantiert regelmäßige Dokumentation des Behandlungsverlaufs

Diabetesvereinbarungen

Zu den relevanten DMP-Rechtsgrundlagen zählen auch die KVB-Diabetesvereinbarungen mit den gesetzlichen Krankenkassen (AOK, BKK, IKK, Knappschaft, LKK, vdek), der Postbeamtenkrankenkasse (Mitgliedergruppe A) und der Wehrbereichsverwaltung.

mehr Infos zu den Diabetesvereinbarungen

KVB-Services für DMP-Ärzte

DMP-Teilnahme- und Einwilligungserklärungen für Patienten sowie Adressetiketten der DMP-Datenstelle können Sie formlos per Mail oder per Post/Fax beim Kohlhammer-Verlag anfordern.

arztformular(at)kohlhammer.de

Die DMP-Datenstelle Bayern (DSiE) nimmt die elektronischen DMP-Dokumentationen und die Teilnahme- und Einwilligungserklärungen (TE/EWE) entgegen und leitet die Daten nach Prüfung an die vorgesehenen Empfänger bei KVB und Krankenkassen weiter. Die einreichenden Praxen werden über eingegangene und noch fehlende Dokumentationen regelmäßig informiert.

Die DSiE ist Ihr erster Ansprechpartner für alle Fragen zu Einschreibung, Dokumentation und Fallverlauf.

089 32733-2600

info(at)dmp-bayern.de

www.dmp-bayern.de

Teilnahme

Die Teilnahme an den DMP ist freiwillig, benötigt aber eine Genehmigung der KVB. Voraussetzung dafür ist unter anderem die regelmäßige Teilnahme an indikationsspezifischen Fortbildungen.

Teilnahmemöglichkeiten (je Qualifikation):

  • koordinierender Arzt
  • Facharzt für Auftragsleistungen
  • Schulungsarzt (außer DMP Brustkrebs)

Um als Schulungsarzt an DMP teilnehmen zu können, müssen mindestens ein Arzt und ein Mitglied des Praxisteams ein schulungsspezifisches Train-the-Trainer-Seminar (Kontaktadressen siehe unten) absolviert haben.

Für Psychotherapeuten, die am DMP Brustkrebs teilnehmen möchten, gelten gesonderte Teilnahmevoraussetzungen (siehe unten).

 

Regelmäßige Teilnahme

Voraussetzung für eine DMP-Teilnahme ist unter anderem die regelmäßige Teilnahme an indikationsspezifischen, für DMP anerkannten Fortbildungen.

Tipp: Bitte klären Sie das bei externen Veranstaltern vorab mit dem Referenten bzw. Fortbildungsanbieter ab.

 

KVB-Fortbildungen

Die KVB bietet im Rahmen ihres Fortbildungsangebots Online- und Präsenz-Fortbildungen an, die für DMP anerkannt sind.

mehr Infos zum Fortbildungsangebot

 

Online-Fortbildung "DMP-Trainer"

Der DMP-Trainer ist eine DMP-spezifische Fortbildung, die speziell für die am DMP teilnehmenden Ärzte konzipiert worden ist. Wer sich auf dem KVB-Online-Portal Cura Campus anmeldet, findet dort Fortbildungsmodule zu den verschiedenen DMP-Indikationen.

Für KVB-Mitglieder erfolgt der Zugang über "Meine KVB" (siehe oben rechts) mit der Kachel "Online-Fortbildungen in Cura Campus".

Hinweis: Ärzte, die nicht Mitglied der KVB sind, können die Fortbildung gegen ein Benutzerentgelt ebenfalls absolvieren. Dafür müssen diese sich auf Cura Campus zuvor selbst registrieren.

zur Cura Campus-Registrierung

 

Die Gemeinsamen Einrichtungen (GE) DMP Bayern und DMP Brustkrebs Bayern stellen Qualitätsberichte, Feedbackberichte und weitere Hilfsmittel für den Praxisalltag zur Verfügung.

Zweck der Gemeinsamen Einrichtungen ist die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens sowie die Förderung von Wissenschaft und Forschung durch Qualitätssicherung und die Bereitstellung von Daten zur Evaluation strukturierter Behandlungsprogramme für chronische Erkrankungen.

Dokumentation und Abrechnung

Koordinierende Ärzte im DMP sind zur elektronischen Datenerfassung verpflichtet. Für die Übermittlung von Erst- und Folgedokumentationen an die DMP-Datenstelle Bayern können folgende Übertragungswege genutzt werden:

  • KVB-Mitgliederportal "Meine KVB"
  • KV-Connect (bis 20.10.2025)
  • Kommunikationsdienst "KIM"

Die für die elektronische Dokumentation verwendeten Softwareprogramme zur Erfassung und Plausibilisierung der Daten müssen von der KBV zertifiziert sein.

 

Alle DMP

In allen DMP gibt es Erst- und Folgedokumentationen. Welche Dokumentationsart in welcher Situation richtig ist, zeigt folgende Entscheidungshilfe.

DMP Brustkrebs

Ins DMP Brustkrebs können Patientinnen vor bzw. ohne Brustoperation oder nach einer Brustoperation eingeschrieben werden. In beiden Fällen wird zunächst eine "normale" Erstdokumentation ausgefüllt. Wird im ersten Fall im Laufe der Behandlung eine Brustoperation durchgeführt, kann hier zusätzlich eine postoperative Erstdokumentation nach der präoperativen Einschreibung (pnp-ED) gemacht werden. Dies kann unabhängig davon geschehen, ob bereits Folgedokumentationen erstellt wurden.

Frühzeitiges Dokumentieren

Bitte reichen sie ihre Erst- und Folgedokumentationen bis spätestens zehn Tage nach Ende des Quartals bei der Arbeitsgemeinschaft DMP-Datenstelle Bayern ein. Idealerweise übermitteln Sie Ihre Dokumentationen sukzessive bereits während des Quartals, z.B. immer zum Monatsende. Nur dann ist eine zeitnahe Vergütung durch die KVB sichergestellt.

Grundsätzlich werden am zehnten Tag eines Quartals von der DMP-Datenstelle Bayern die validen Dokumentationen an die KVB geliefert. Es werden alle Daten berücksichtigt, die vor diesem Zeitpunkt valide sind. Somit gilt: Je früher die Dokumentationen übermittelt werden, desto sicherer ist, dass die technischen Prüfungen der DMP-Datenstelle Bayern zum Übermittlungszeitpunkt abgeschlossen sind und die Dokumentationen als "vergütungsfähig" an die KVB gemeldet werden können.
 

Verfristung

Erstdokumentationen müssen spätestens zehn Tage nach Ende des Dokumentationsquartals in der DMP-Datenstelle vorliegen. Nach dieser Frist stehen ein Quartal und sechs Wochen zur ggf. erforderlichen Korrektur der Erstdokumentationen zur Verfügung, andernfalls verfristen sie.

Folgedokumentationen müssen spätestens zehn Tage nach Ende des Dokumentationsquartals in der DMP-Datenstelle vorliegen. Nach dieser Frist stehen sechs Wochen zur ggf. erforderlichen Korrektur der Folgedokumentationen zur Verfügung, andernfalls verfristen sie.

Hinweis: Bitte beachten Sie das Daten- und Fristenblatt und die Hinweise im Reminder, der Ihnen von der DMP-Datenstelle Bayern zweimal pro Quartal zugesandt wird.

Mitgliederportal "Meine KVB"

Über das KVB-Mitgliederportal können Sie in Ihrer Praxis und von außerhalb verschiedene Online-Services der KVB nutzen.